Fürst/Reisinger lassen ihren GTi fliegen

Die für den ASC Tiefenbach startenden Johannes Fürst/Ludwig Reisinger haben die AvD-Niederbayern-Rallye im Golf GTi nach bravouröser Aufholjagd im Regen auf Rang 2 in ihrer Klasse und im Gesamtklassement auf Platz 16 beendet. Sie waren damit die besten Niederbayern.

Langfristig geplant war Fürsts Einsatz bei der AvD-Rallye 2011 nicht. Der 24-jährige Schreiner aus Tiefenbach setzte nach seinen Erfolgen als Dritter im ADAC-Rallye-Junior-Cup und Zweiter der Juniorenwertung der HJS-Diesel-Rallye-Masters 2010 bewusst andere Prioritäten. Ohne allerdings ganz auf den Rallyesport im bewährten Sunflower Solar Golf GTi 16V zu verzichten. Mit einer tollen Bilanz. Zwanglos erzielt, ganz ohne Meisterschaftsdruck oder Stress. Fünft-schnellstes Zweirad angetriebenes Fahrzeug beim Winter-Klassiker Jänner-Rallye, Platz 2 bei der Emmersdorfer Schotter-Rallye, Klassen- und Gruppensieg bei der Oster-Rallye Tiefenbach und beim Rallye-Sprint des AC Deggendorf. Zusammen mit dem erfahrenen Passauer Co-Piloten Ludwig Reisinger wurde die „Niederbayern“ kurz entschlossen ins Programm aufgenommen.

Lauf zur Deutschen Rallye-Serie, zur Austrian Rallye-Challenge, zur HJS Diesel-Rallye-Masters und zur niederbayerischen Maier-Korduletsch Rallye Meisterschaft. Diese Top-Prädikate und der Ruf der Veranstaltung als „die Asphalt Rallye in Deutschland“ lockten ein erlesenes Starterfeld nach Außern-zell. Mit dabei nicht weniger als vier Porsche 911 GT3, dazu eine ganze Armada von starken Turbo-Allradfahrzeugen und kraftstrotzenden Gruppe H-Boliden.

111 Fahrzeuge nahmen ab 8 Uhr die 13 Bestzeitprüfungen (WP) über 122,89 schnelle, selektive WP-Kilometer unter die Räder. Die Reifenwahl für die erste Schleife über vier Sonderprüfungen geriet zur Lotterie. Immer wieder tröpfelte es.

Mit Feingefühl dirigierte Johannes den GTi professionell auf der Ideallinie. Als Gesamt-29. kamen sie erstmals nach Schöllnach in den Servicepark zurück. Probleme am Auto? Keine. Reifen? Nicht optimal, aber keine Alternative. Also weiter. Dann ändert sich alles. Es beginnt heftigst zu regnen. Die Service-Crew montiert stark profilierte Reifen. Der Grip passt. Johannes fühlt sich pudelwohl. Und mit der siebtschnellsten Gesamtzeit auf der WP 9 sind die Tiefenbacher am zweitplatzierten ihrer Klasse, Lars Stiller im ehemaligen Werks-Peugeot 309 GTi, dran. Und Fürst/Reisinger lassen nicht locker. In der nächsten WP erzielen sie Rang 9 „over all“. Damit lassen sie Stiller 11,6 Sekunden hinter sich, sind jetzt Zweite ihrer Klasse und 18. Gesamt.

Nächster Service, dann nochmals in die beiden gerade gefahrenen Prüfungen Engelreiching und Maign. Der Regen wird nun schwächer, hört schließlich ganz auf. Die Piste trocknet nur stellenweise auf, ist tückisch. Fehlerfrei am Limit unterwegs gelingen den beiden die 14. und die 11. Zeit aller Fahrzeuge. Der letzte Service ist fällig. Fürst/Reisinger sind jetzt 17. gesamt. Nur noch eine Prüfung ist zu fahren: WP 13, Perling, stolze 17,81 Kilometer lang. Lars Stiller kündigt eine Schlussattacke an. Der Vorsprung von Markus Stadler, der nach acht Prüfungen noch eine Minute und 11,9 Sekunden betrug, ist auf 28 Sekunden geschmolzen.

Johannes und Luck geben noch einmal alles, lassen den Golf fliegen und kommen bis auf 15,3 Sekunden an den wesentlich stärkeren Gruppe H-Golf von Stadler/Bonhage heran. Lars Stiller überspannt den Bogen und verliert Rang 3 an Klaus Huber. Fürst/Reisinger erreichen das Ziel in Außernzell als Zweite ihrer Klasse und 16. der Gesamtwertung.

Damit springt Johannes Fürst in der niederbayerischen Meisterschaft von Rang 11 auf Platz 4 nach vorne, mit Chancen auf einen Podestplatz. In der Juniorenwertung U25 verbessert er sich auf Rang 2. Dabei hatte er diese Meisterschaften gar nicht im Visier, startete nicht bei allen Läufen. Nur eine Veranstaltung dazu steht jetzt noch aus: Die traditionsreiche ADAC-3-Städte Rallye am 21./22. Oktober. Und die wird Johannes Fürst nun auch sicher in Angriff nehmen.

(Quelle: PNP)

Kommentar abgeben