Geist/Winklhofer dominieren Tiefenbacher Oster-Rallye

Erfolgreiche Premiere für Autosportclub Tiefenbach im DMSB Rallye Cup.

Jürgen Geist und Co-Pilot Fred Winklhofer (Pocking), auf ihrem weißen BMW M3, heißen die Sieger der 14. Ausgabe der Tiefenbacher ADAC Oster-Rallye. Mit sechs von sieben möglichen Wertungsprüfungs-Bestzeiten beherrschten sie das Geschehen am Karsamstag vor den sehr zahlreich erschienen Zuschauern an den Wertungsprüfungen nach Belieben. Mit knapp 16 Sekunden Vorsprung nach 56 sehr schnellen Wertungskilometern gewannen sie vor den Vorjahressiegern Rudi Reindl und Michael Ehrle (Mitsubishi Lancer Evolution) und Werner Mühl/Sebastian Kröniger auf BMW E36 Compact.

Den Grundstein für den Sieg legten Geist/Winklhofer bereits auf der ersten Wertungsprüfung Neukirchen I. Bei teilweise noch etwas feuchter, aber abtrocknender Fahrbahn waren sie diejenigen, die etwas mehr als die Konkurrenz riskierten. Die Belohnung: Bestzeit mit knapp sieben Sekunden Vorsprung vor Reindl/Ehrle bei nur 5,3 km auf WP1. Mit nur 11,8 Sekunden Rückstand setzten Rudi Weileder und Simone Weileder (MSC Emmersdorf) auf dem neu aufgebauten BMW 320iS die ersten Lokalmatadoren auf Platz 5 ein erstes Ausrufezeichen, noch vor den Compact BMW’s von Martin Stuckenberger und Fritz Köhler. Deutlich enger um die Bestzeit wurde es dann auf WP2. Auf der sehr anspruchsvollen und abwechslungsreichen WP Tiefenbach I konnten Geist/Winklhofer nur 0,7 Sekunden zwischen sich und Reindl/Ehrle legen. Sehr stark unterwegs auf dieser knapp 9 km langen Prüfung waren Roland Macht und Beifahrer Felix Kiessling auf einem Mitsubishi Lancer Evo VI. Sie fuhren mit ihrer sehr hohen Startnummer 107 und beherzter Fahrweise eine ausgezeichnete viertschnellste Zeit ein. Auf der dritten Wertungsprüfung, dem einzigen Rundkurs, dann dasselbe Spiel an der Spitze. Mit wiederum nur 0,7 Sekunden Vorsprung ging die Bestzeit auf der WP Witzmannsberg I erneut an Geist/Winklhofer vor Reindl/Ehrle. So war dann auch der Stand zur Halbzeit der Rallye. Nach knapp 25 Wertungskilometern führten Geist/Winklhofer mit 8,2 Sekunden Vorsprung vor Reindl/Ehrle. Platz drei mit 19,2 Sekunden Rückstand belegten Mühl/Kröniger vor einem weiteren Lokalmatadorenteam, Manuel Feuchtner und Co-Pilotin Anja Hechinger (Untergriesbach/Fürstenstein) auf Mitsubishi Lancer Evo VI. Sehr beachtlich auch die Leistung von Reinhard Veit und Beifahrer Thomas Eder. Auf ihrem bereits etwas betagten Gruppe F Opel Astra F kamen sie hinter Stuckenberger/Ruhstorfer auf Platz sechs zum Regrouping ins Rallyezentrum bei der Fa. Gienger.
Nach einem vierzigminütigem Regrouping, inklusive Reifenwechselphase, ging es dann weiter auf die zweite „Schleife“. Etwa die Hälfte der Teams nutzte die Möglichkeit neue Pneus aufzuziehen, um bei weiterhin trockenen Bedingungen und relativ kalten 8 Grad Celsius noch einmal richtig angreifen zu können. Auf WP vier (Neukirchen II) das gewohnte Bild an der Spitze. Geist/Winklhofer setzten abermals die Bestzeit. Dieses Mal allerdings nur 2,5 Sekunden vor Mühl/Kröniger. Platz vier erkämpfte sich hinter Reindl/Ehrle ein weiterer BMW M3. Marcus Ederer und Co-Pilotin Anita
Winnik überzeugten auf ihrem „E36“ nicht nur auf dieser Prüfung. Auf Wertungsprüfung fünf gab es die einzige Bestzeit für Reindl/Ehrle. Allerdings gab diese mit nur 0,7 Sekunden vor Geist/Winkhofer keinen wirklichen Anlass, um noch einmal einen Angriff auf den Gesamtsieg zu starten. Nachdem Mühl/Kröniger wiederum die drittschnellste Zeit auf dieser Prüfung einfahren konnten, war auch die Luft um den Kampf um den letzten Treppchenplatz etwas raus. Feuchtner/Hechinger hatten auf Platz vier liegend bereits 42,1 Sekunden Rückstand auf diesen. Dahinter lag das Feld allerdings sehr eng zusammen. Von Platz vier bis zu den Neuntplatzierten Weileder/Weileder waren es nur ca. 15 Sekunden Differenz.

Auf den Wertungsprüfungen sechs und sieben (Witzmannsberg II und Ruderting I) gab es keine großen Veränderungen mehr im Gesamtklassement. Mit zwei weiteren Bestzeiten von Geist/Winklhofer, jeweils vor Reindl/Ehrle, ließen sie keine Zweifel mehr aufkommen und gewannen letztlich sehr souverän. Platz drei blieb beim oberfränkischen Team Mühl/Kröniger, welche damit zugleich einen nicht unerwarteten Sieg in der Gruppe F feiern durften. Die Niederbayern Feuchtner/Hechinger verteidigten mit zwei weiteren schnellen Zeiten ihren vierten Platz im Gesamtklassement und gewannen die Gruppe CTC. Die weiteren Platzierungen unter den Top Ten wurden allerdings noch einmal ordentlich durcheinander gewürfelt. Platz fünf ging letztlich, nach einer Drittschnellsten Zeit auf der letzten WP, noch an Fritz Köhler und Petra Hägele auf ihrem neuen BMW M3 Compact. Mit nur 1,8 Sekunden Abstand folgten auf Platz sechs Martin Stuckenberger und Andrea Ruhstorfer vor Roland Macht/Felix Kiessling. Als einziger Nicht-BMW bzw. Nicht-Mitsubishi unter den ersten zwölf hielt sich das Team Veit/Eder auf Platz acht. Dahinter folgten dann mit Rudi und Simone Weileder bereits die Sieger der Klasse F8 noch vor Manuel Egginger/Sophia Egginger auf einem weiteren Mitsubishi Lancer Evolution.

Einen starken Auftritt lieferte auch das Team Christian Allkofer/Kathi Götzenberger in Tiefenbach. Auf ihrem leistungsmäßig deutlich unterlegenem Citroen C2R2 max kamen sie als 13. im Gesamtklassement und Sieger der Klasse RC4 ins Ziel. Den Gruppe N Sieg holten Reinhard Honke und Co-Pilot Michael Heinze ebenfalls auf Mitsubishi Lancer Evo IX, vor den Lokalmatadoren Christian Wallner/Michael (ASC Tiefenbach) auf Ford Fiesta ST und dem ehemaligen deutschen Rallyemeister und den Siegern der Klasse RC5 Felix Herbold mit Bruder Valentin als Beifahrer auf ihrem Suzuki Swift Sport. In der mit 27 Startern teilnehmerstärksten Klasse sicherten sich Max Schmid und Daniel Scharf auf Peugeot 306 RS den zweiten Platz hinter dem Ehepaar Weileder. Platz drei ging an den Honda Civic von Martin Bloch und Melanie Heller vor Thomas Wallner/Anja Willnecker ebenfalls auf Peugeot 306. Sehr hoch einzuschätzen ist die Leistung eines einheimischen Nachwuchsteams der MSG Hutthurm. Bei ihrem erst zweiten Einsatz feierten Patrick Bannert und Michael Just auf ihrem Renault Clio einen hervorragenden sechsten Platz in der Klasse F8. Sieger der seriennahen Fahrzeuge der Gruppe G wurde das Gespann Bornschlegl/Buchmeier auf einem VW Golf.

Alles in allem kann das Organisationsteam um Rallyeleiter Christian Altmann auf eine sehr gelungene Premiere im DMSB Rallye Cup zurückblicken. Der Zeitplan konnte ohne größere Zwischenfälle eingehalten werden und auch die Ausfallquote war prozentual sehr niedrig. Von 103 gestarteten Teams sahen 83 die Zielflagge im „Gienger-Rallye-Zentrum“.

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