Sulzinger/Götzl mit sensationellem fünftem Rang

Reindl/Ehrle siegen deutlich. Dinkel/Winklhofer im Opel Adam Zweite.

104 gestartete Teams nahmen die „Hatz“ um Bestzeiten der 13. ADAC Oster-Rallye des ASC Tiefenbach bei wechselhaftem Wetter am Karsamstag unter die Räder. Insgesamt 61 Wertungskilometer gab es zu absolvieren, davon drei Sprints und ein 15km langer Zuschauerrundkurs.

Die erste Bestzeit setzten auf dem 5,1 km langen Sprint Antesberg die für den NAC Neumarkt startenden Rudolf Reindl und Michael Ehrle im Mitsubishi Lancer Evo VII, gefolgt mit 4 Sekunden Rückstand von Fritz Köhler/Petra Hägele (BMW M3, HMC Öhringen) und den fast zeitgleichen Michael Rausch/Jenny Schonk (Opel Ascona B, AC Schlitz). Bereits hier ließen die jungen Opel Adam R2-Piloten Dominik Dinkel/Pirmin Winklhofer (ADAC Nordbayern) mit der fünften Gesamtzeit direkt hinter Werner Jetzt/Bernd Hartbauer im Fiat 131 aufhorchen. Auf WP 2 folgte dann ein kleines „Favoritensterben“. Nachdem Reinhard Honke/Michael Heinze (AC Bayreuth) nach technischem Defekt ihren Mitsubishi Lancer Evo IX bereits auf WP 1 abstellen mussten, konnten auch Rausch/Schonk nach einem Unfall auf WP 2 und Köhler/Hägele nach Kreislaufbeschwerden der Beifahrerin die Rallye nach WP 2 nicht mehr fortsetzen. Auch die Lokalmatadoren vom ASC Tiefenbach Robert Grübl und Co-Pilot Josef Wallner mussten nach einer starken Achtschnellsten Zeit auf WP 1 ihren Ford Escort Cosworth mit technischem Defekt früh abstellen.

Reindl/Ehrle nutzten dies, fuhren nicht nur im Rundkurs Gaißatal (WP 2) Bestzeit, sondern legten mit den weiteren Bestzeiten auf WP 3 Seining und 4 Ruderting den Grundstein für ihren Gesamtsieg und führten zur Halbzeit bereits über 20 Sekunden vor Jetzt/Hartbauer und über 30 Sekunden vor Dinkel/Winklhofer. Pünktlich zum Regrouping bei der Fa. Gienger begann es dann zu regnen, was das Klassement ordentlich durcheinander wirbeln und die „Kleinen“ so richtig aufdrehen ließ. Ungefähr die Hälfte aller Teams nutzte die Möglichkeit nun auf Regenreifen „umzustecken“.

Der erste Paukenschlag folgte dann auf WP 5. Dominik Dinkel und sein Fürstenzeller Co-Pilot Pirmin Winklhofer fuhren hier in ihrem leistungsmäßig unterlegenen Opel Adam sensationell Bestzeit vor dem aus Untergriesbach stammenden Jürgen Seidl/Moritz Marx im ebenfalls nur frontgetriebenen Gruppe H14 Golf 2. Dann erst folgten die eigentlich im Nassen bevorteilten Allradturbos von Hillmann/Wollner (Mitsubishi Lancer Evo X, AMC Coburg), Bachhäubl/Stuiber (Mitsubishi Lancer Evo IX) und Schilcher/Schwerdt (Audi TT).

Auf dem 15km langen Rundkurs Gaißatal dann die nächste faustdicke Überraschung. Der Tittlinger Raffael Sulzinger (MSC Dreiburgenland) mit Beifahrerin Julia Götzl führte hier im Ford Fiesta R2 lange das Klassement an, ehe auf immer mehr abtrocknender Fahrbahn nicht weniger sensationell Josef Haagn/Martin Robeis (RG Rosenheim) im Gruppe F8 BMW 318is die endgültige Bestzeit setzten.

Nachdem Jetzt/Hartbauer zur Halbzeit aufgrund nicht vorhandener Regenreifen kein Risiko eingehen wollten und ihren Boliden abstellten, belegten nun, hinter den ihren Vorsprung aus der ersten Schleife nur noch verwaltenden Reindl/Ehrle, Dinkel/Winklhofer im Opel Adam Rang zwei im Gesamtklassement noch vor dem Audi TT von Schilcher/Schwerdt.

An dieser Reihenfolge sollte sich bis zum Zieleinlauf nichts mehr ändern. Reindl/Ehrle siegten mit knapp 30 Sekunden Vorsprung mit Bestzeit auf WP 8 letztlich doch souverän vor Dinkel Winklhofer im Opel Adam welche diesen nie geglaubten Erfolg im Ziel gebührend feierten. Hinter Schilcher/Schwerdt belegten Manuel Egginger/Sophia Paul (Mitsubishi Lancer Evo IX) mit konstant schnellen Zeiten unter den Top Ten den etwas undankbaren vierten Platz.

Mit der Gesamtbestzeit auf WP 7 und der zweitschnellsten Zeit auf der abschließenden Sprintprüfung Ruderting bestätigte Sulzinger seine Qualitäten auf regennasser Fahrbahn und brauste so in der Gesamtwertung von Rang 15 zur Halbzeit noch bis auf Rang fünf nach vorne. Die Untergriesbacher Jürgen Seidl/Moritz Marx belegten nach mehreren hervorragenden Platzierungen vor allem auf der zweiten Schleife den siebten Gesamtrang und gewannen ihre Klasse H14. Auf Rang acht folgten dann die Gruppe CTC Gewinner der historischen Fahrzeuge Reinhard Veit/Tom Eder (Opel Astra, MSF Freising) noch vor den Gruppe F8 Siegern Haagn/Robeis. Rang zwei in der mit 38 Fahrzeugen teilnehmerstärksten Klasse F8, konnte der Passauer Ex-Opel Adam Cup Teilnehmer Fabian Ennser mit seiner Rottaler Beifahrerin Kerstin Heiß mit der sehr hohen Startnummer 92 erobern. Sie landeten im Gesamtklassement auf einem ausgezeichneten elften Platz.

Auch die für den MSC Emmersdorf startenden Alois Scheidhammer/August Regner (Opel Astra H OPC) und das Ehepaar Rudi und Simone Weileder (BMW 318is) kamen mit den wechselhaften Osterbedingungen sehr gut zurecht und belegten die Plätze 12 und 14. Den Titel bestes ausländisches Team sicherte sich der eigentlich als Co-Pilot an der Seite von Gerald Rigler an der österreichischen Staatsmeisterschaft teilnehmende Martin Rossgatterer auf einem Mitsubishi Lancer Evo 5.

Das Organisationsteam um Rallyeleiter Christian Altmann und erstem Vorsitzenden Johannes Fürst kann trotz mehrerer Ausfälle – 69 Teilnehmer sahen die Zielflagge bei der Fa. Gienger a wieder einmal auf eine sehr gelungene Durchführung der ADAC Oster-Rallye in Tiefenbach zurückblicken.

Einziger Wermutstropfen ist der schwerere Unfall von Stefan Bretzner (AC Deggendorf), welcher mit Knochenbrüchen per Hubschrauber ins Klinikum Deggendorf gebracht wurde. Bei der abschließenden Siegerehrung bedankten sich neben Fürst auch die beteiligten Bürgermeister von Tiefenbach und Ruderting Georg Silbereisen und Rudolf Müller vor allem bei den genehmigenden Behörden und allen Beteiligten Helfern und den Feuerwehren, ohne die eine Durchführung nicht möglich wäre. Rudertings Bürgermeister Müller hatte nebenbei auch noch die Möglichkeit persönlich auf dem heißen Sitz eines Vorausfahrzeugs Platz zu nehmen. Von Christoph Bauer auf einem Autohaus Platzer und Wimmer Seat Leon Cupra R pilotiert, zeigte er sich durchaus sehr begeistert: „Danke für die Gelegenheit mit einem Vorausfahrzeug die Strecke abfahren zu können. Ist besser als Achterbahn fahren. Wow!“.

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