Sensationell stark besetzte ADAC Osterrallye Tiefenbach

Um den Gesamtsieg deutet sich ein Duell von vier Fahrzeugen aus der stärksten Fahrzeugklasse RC2 an – Mitfavoriten Raffael Sulzinger/Lisa Kiefer, Tittling.

Die ADAC Osterrallye Tiefenbach, seit Jahren eine der teilnehmerstärksten Rallyes in Deutschland, wird ihrem Ruf gerecht. Mit 108 Nennungen legt dieser Event gegenüber dem Vorjahr nochmal deutlich zu. Mit dabei 30 österreichische und 9 tschechische Teams.

Besonders sticht die Klasse RC2 mit 10 Fahrzeugen heraus, in der BRD die Klasse mit den stärksten für den Rallyesport zugelassenen Fahrzeugen. Nur die in der WM startberechtigten WRC mit Hybrid weisen mehr Leistung auf. Das bei regulärem Verlauf der Gesamtsieger in Tiefenbach aus der Klasse RC2 kommt, gilt als ausgemacht. Dabei können sich die Fans auf einen spannenden Kampf zwischen vier Teams an der Spitze freuen. Die Protagonisten: Bei ihrer Heimrallye gehen Raffael Sulzinger/Lisa Kiefer aus Tittling/Speyer in die Vollen. Sie starten nach Jahren erstmals wieder mit einem DREXLER-Fiesta Rally2. Im vergangenen Jahr nach einem sensationellen Husarenritt steht der 2. Gesamtrang zu Buche, nur vom zweifachen österreichischen Staatsmeister Simon Wagner mit Copilotin Anna-Maria Seidl, Untergriesbach geschlagen. Am Ende der Saison waren die beiden auch Zweite der 2WD-Wertung in der Deutschen Rallyemeisterschaft. Alles zwei Fahrzeugklassen tiefer in ihrem Stammfahrzeug, dem Ford Fiesta Rally4, der im Übrigen nach neuesten Informationen in die Azoren verkauft wurde! Nach dem Gesamtsieg 2022 peilen Dominik Dinkel/Johannes Kastl, Brose Motorsport (Ford Fiesta Rally2) wiederum das Podium und den ersten Gesamtrang in Tiefenbach an. Dritter Anwärter um den Gesamtsieg ist Daniel Mayer, Kaltenleutgeben/Ö. mit seiner deutschen Copilotin Alessandra Baumann aus Hengersberg (Citroen C3 Rally2). Mayer war Sieger der Alpe Adria Trophy 2023. Die Pace um den Gesamtsieg gibt aber nur einer vor, Jan Cerny aus Pribram mit Beifahrer Ondrej aus Krajca/Nova Bystrice/CZ (Skoda Fabia R5). Der 33jährige Cerny ist seit Jahren Stammgast auf den Podiums der Rallye-Europameisterschaft und der Tschechischen Meisterschaft. Zuletzt war das Team bei der Rallye Monte Carlo 2024 17. im Gesamt und das mit dem deutlich schwächeren Skoda Fabia R3. Beim Einsatz von Cerny in Tiefenbach darf spekuliert werden. Da die Tiefenbacher Wertungsprüfungen in der Asphaltbeschaffenheit und Charakteristik den deutsch-österreichischen Wertungsprüfungen des WM-Laufes ähneln, besteht durchaus die Möglichkeit, dass Jan Cerny eben diesen fährt und Tiefenbach zum Test nützt.

In wie weit sich die deutschen RC2-Fahrer Andreas Schambeck/Straßkirchen, Fred Teschner/Taufkirchen, der Österreicher Markus Wurz/Winklarn und drei weitere tschechische Teams vorne platzieren können, wird man sehen. Besonders interessant Jiri Jirovec aus Prag/CZ, der eine der neuen Renault Alpine A110 aus der Klasse R-GT erstmals in Deutschland an den Start bringt. Diese Fahrzeuge ermöglichen zum Beispiel auch in der WM spektakuläre Ergebnisse. Besonders interessant wird es in Klasse RC4. Hier findet das spannende Duell vom Rallyesprint Hutthurm, Christian Wallner/Florian Konrad, Ruderting/Kirchdorf (Ford Fiesta Rally4) ./. Patrick Bannert/Jennifer Lerch, Neukirchen/Piding (Honda Civic Type R) seine Fortsetzung. Lachende Dritte könnten Wolfgang Irlacher/Regina Miedl, Surberg/Schöllnach (Peugeot 208 Rally4) sein. Auf das Abschneiden von Riccardo Holzer und Martin Attwenger, beide Österreich, beide mit einem Opel Corsa Rallye4 und beide bei ihrem ersten Einsatz mit diesem Fahrzeug, darf man gespannt sein. Mit Enrico Windisch tummelt sich noch ein schneller Österreicher in der Klasse RC4. Allerdings mit einem Citroen C2 R2 MAX, einem älteren, kleinen aber wendigen Fahrzeug. Ob dies bei den ultraschnellen Wertungsprüfungen in Tiefenbach die richtige Wahl ist, muss sich zeigen. Die Ansage in diesem Fahrzeug kommt von Anna-Maria Seidl, Untergriesbach, im letzten Jahr Copilotin im Gesamtsiegerauto.

Dann geht es in die nationalen deutschen Klassen. Wer kann in die Phalanx der starken RC-Fahrzeuge einbrechen?

Da kommen zu aller erst Christian Allkofer/Kathi Götzenberger mit ihrem kleinen, aber bärenstarken Renault Clio F/R3 ART aus der Klasse NC3 in Frage. Die beiden waren bereits im letzten Jahr vierte im Gesamt. Auch heuer ist eine Top Ten Platzierung trotz der enorm starken Konkurrenz realistisch. Weiter aus der hubraumstärksten Klasse NC1 Rudi Reindl/Manfred Ehrle, Lohkirchen/Schmalkaden, (Mitsubishi EVO). Sie waren bereits mehrfach Gesamtsieger. Ambitionen nach vorne haben auch Rudi und Tochter Lea Weileder, Osterhofen (Mitsubishi Evo 8), Roland Macht/Robert Nikol, Gefress/Scheßlitz (Mitsubishi Evo) und Dominik Honke/Melanie Kalinke, Harsdorf/Passau (Subaru Impreza). Copilotin Kalinke , Mitropacup-Siegerin und dreifache Südbayerische Meisterin ist erst seit einigen Wochen Mitglied beim ASC Tiefenbach, trotzdem gleich in die Papierabnahme eingebunden und als Copilotin im Einsatz. Aus der Klasse NC2 kommen Hermann Gassner/Natascha Vrga, mehrfacher deutscher Meister und Gesamsieger in Tiefenbach (Toyota Yaris GR) und Fritz Köhler/Petra Hägele, ebenfalls schon Sieger in Tiefenbach mit dem soundstarken BMW M3 E30.

Für den Veranstalter ASC Tiefenbach starten die Teams Madl/Stolle (VW Golf GTI), Krempl/Krempl (Hundeknochen Escort RS 2000 MK1) und eben Melanie Kalinke als Copilotin. Auch die Historikfans kommen auf ihre Kosten. Vom wunderschönen Almeras Porsche 911 SC Gruppe 4 über Peugeot 308 ex DRM, Hundeknochen Escort RS 2000 MK1, BMW M3 E30 bis zum Salzburg-Käfer, hier gibt es auch was für das Auge. In nahezu allen Klassen mischen eine Vielzahl einheimischer Teams um Klassensiege und Podestplätze mit.

Zuschauerhefte gibt es ab Samstag, 30. März, 7.30 Uhr im Rallyezentrum GIENGER, Gewerbering 1, 94113 Tiefenbach.

Rei.

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